Sprengel Museum Hannover
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
Das "Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur" lädt ein zu der internationalen Konferenz „Die Attraktionen des Apparativen“ ins Sprengelmuseum Hannover. Zwanzig Medienwissenschaftler*innen aus Deutschland, Österreich, Frankreich, den Niederlanden und den USA sprechen an zwei Tagen über Medienapparate in den Künsten. Die neuere Mediengeschichte erscheint nicht zuletzt als eine Geschichte der Dematerialisierung. Sukzessive Auflösung der verschiedensten Medienapparate im Hypermedium des Computers; sukzessive Ausdünnung der materialen Hardware im Zuge der Verbreitung von immer leichteren und mobileren Endgeräten, Wearables und Ubiquitous Computing. Wenn aber die Gegenwart der Mediennutzung wesentlich von einem umfassenden Rück-und Abbau des Apparativen – seiner Materialität, seiner Masse, seiner Volumen – bestimmt wird, so findet dieser Abbau seine Gegenbewegung in einer neuen Konjunktur von Inszenierungen abseits des Technikmuseums, die ihre Schauplätze stattdessen im Kunstmuseum, im Programmkino und auf der Theaterbühne haben. In Anlehnung an Tom Gunning, der in seinem viel zitierten Aufsatz "The Cinema of Attractions" thematisiert hat, dass den kinematografischen Aufzeichnungsund Vorführapparaten in der Frühzeit des Kinos selbst Attraktionscharakter zugeschrieben wurde, perspektiviert die Konferenz den Begriff der "Attraktion“ sowohl als Chiffre für die Exposition von Apparaturen als auch für die damit verbundene Zäsur innerhalb der Aufmerksamkeitsökonomie: von den Inhalten medialer Darstellung zu den apparativen Bedingungen ihrer Inszenierung und Wahrnehmung. LGC Mitglied Alex Streitberger wird an der Konferenz teilnehmen.